0223 - Bett Luna

Im Zuge der Notlage zur Unterbringung minderjähriger Asylsuchender musste in kurzer Zeit eine hohe Anzahl an Betten zur Verfügung gestellt werden. In Zusammenarbeit mit dem Verein Lernwerk wurden alte Büroräumlichkeiten mit minimalen baulichen Eingriffen umgenutzt. Der Fokus lag darauf, Privatsphäre sowie einen Rückzugsort für die Jugendlichen zu schaffen. Dass daraufhin entwickelte Bett ist als raumbildendes Element zu verstehen und soll die Zimmer in einzelne Segmente unterteilen. So werden geborgene Bereiche geschaffen und Privatsphäre entsteht.
Das Bett ist materialsparend und kostenbewusst konstruiert, die Elemente weisen, neben statischen auch, nutzungsspezifische Funktionen auf. Die statischen Holzscheiben bilden einen Winkel, welcher den Raum von innen und aussen definiert. Aus diesen Scheiben entwickelt sich eine "privat" und "halbprivate" Staufläche. Der Bettrost wird von einem vertikalen Stahlrohr getragen, welches wiederum als tragendes Element für die Vorhangstange genutzt wird. Der Vorhang steht im Gegensatz zu den festen Holzscheiben und lässt die Privatheit individuell steuern. Die kostenbewusste Planung wurde konzeptionell bis zur Montage zu Ende gedacht. Die materialsparende Konstruktion basiert auf einem einfachen Schichten und Fügen der Elemente, jeweils beginnen mit dem Winkel der beiden tragenden Holzscheiben. Die Betten können so direkt von den Nutzenden und Betreuenden selbst mittels grafischer Anleitung aufgebaut werden.
 

Projektbeteiligte

Planung und Ausführung | 2023
Bauherrschaft | Verein Lernwerk, Kanton Aargau


Holzbau | Peterhans Schibli

 

Das raumbildende Bett wird von den Jugendlichen unterschiedlich genutzt und interpretiert. Diese individuelle Aneignung ist identitätsstiftend und führt zu unterschiedlichen Kombinationen und Stimmungen in den jeweiligen Räumen. Die Positionierung der Betten wird laufend den jeweiligen Bedürfnissen der Jugendlichen angepasst und lässt so ein lebendiges und sich veränderndes Raumgefüge zu.

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