4624 Neubau MFH Veltheim

in Planung

Auf dem Grundstück einer bestehenden Doppelscheune entsteht ein vielschichtiger, neuer Wohnraum: Ein sorgfältig konzipiertes Mehrfamilienhaus, das sich sensibel in die gewachsene bauliche und soziale Struktur des Dorfes einfügt – und dennoch eine eigenständige architektonische Sprache entwickelt. Das Projekt versteht sich als Weiterentwicklung des Ortes, nicht als Störung.
Das neue Gebäude erstreckt sich über zwei Vollgeschosse sowie ein ausgebautes Dachgeschoss. Der Zugang erfolgt zentral von der Strassenseite und führt in einen geschützten, ruhigen Innenhof. Dieser Hof bildet das kommunikative und räumliche Herzstück der Anlage – hier treffen Erschliessung, Freiraum und gemeinschaftliches Leben aufeinander. Er schafft nicht nur eine verbindende Mitte, sondern ermöglicht auch unterschiedliche Grade an Privatheit und Begegnung.
Insgesamt beherbergt das Haus sieben individuell konzipierte Wohneinheiten: drei kompakte Studios, drei zweigeschossige Maisonettewohnungen sowie ein separates Studio im L-förmigen Seitenflügel des Gebäudes. Alle Wohnungen orientieren sich zum Innenhof – sei es über private Gärten im Erdgeschoss oder über einen gemeinschaftlich genutzten Laubengang in den oberen Geschossen.
Der Entwurf verzichtet bewusst auf grosse gestische Architektur. Stattdessen wird eine klare, zurückhaltende Haltung verfolgt: eine präzise Setzung im baulichen und landschaftlichen Kontext, die das Bestehende respektiert, die Topografie und Umgebung mit einbezieht und gleichzeitig Raum für zeitgemässe und vielfältige Wohnformen eröffnet.

Projektinformation

Bauherrschaft | privat
Bauingenieur | Porta AG
HLS Ingenieur | Porta AG
Verkehrsplaner | Porta AG
Bauphysik | Bau - & Energieberatung GmbH
Landschaftsarchitekt | META Landschaftsarchitektur

Baukultur

Die ortstypische Baukultur des Bünztals – geprägt durch Landwirtschaft, Topografie und eine zurückhaltende bauliche Entwicklung – bildet die Grundlage des Entwurfs. Der Neubau reagiert sensibel auf die Nähe zu Rebbergen, Wäldern und offenen Landschaftsräumen und nimmt das Spannungsfeld zwischen Natur und Siedlung bewusst auf. Dieses Verhältnis wird architektonisch interpretiert und räumlich weitergedacht, um eine zeitgemässe, ortsverbundene Architektur zu schaffen.

ankommen

Von der Kantonsstrasse her zeigt sich das Gebäude in einer ruhigen, geschlossenen Geste. Die kompakte, massiv wirkende Fassade mit hell verputzten Mauern in natürlichen Farbtönen fügt sich zurückhaltend in das Ortsbild ein und nimmt Bezug auf die umliegende Bebauung. In seiner Erscheinung wirkt das Haus selbstverständlich eingebettet – als hätte es schon immer dort gestanden.

zurückziehen

Sobald man in den Innenhof tritt, öffnet sich ein neuer, lebendiger Raum abseits der zurückhaltenden Strassenfassade. Der tieferliegende Hof ist von aussen nicht einsehbar und wird räumlich durch einen vorspringenden Gebäudeteil und den verbindenden Laubengang gefasst. Als Anbau lesbar, entfaltet er eine eigene, verspielte Identität. Holz- und Blechelemente rahmen den halbprivaten Raum, der zum Verweilen, Begegnen oder Zurückziehen einlädt – ungezwungen und ohne repräsentativen Anspruch.

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